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Genieße den Augenblick

Diesmal möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen:

Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.

“Herr”, fragten sie “was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du.”

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln:

“Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.”

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus:

“Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?”

Es kam die gleiche Antwort:

“Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.”

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister nach einer Weile hinzu:

“Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.”

Diese Geschichte passt, wie jedes Jahr, sehr gut zur Weihnachtszeit. Weihnachten wird als besinnliche und friedliche Zeit beschrieben, in der man sich zurückzieht und ein paar ruhige Tage mit der Familie verbringt. Doch bei wem ist das tatsächlich so? In den meisten Fällen läuft die Weihnachtszeit ungefähr so ab:

Stress in der Arbeit, weil vor dem Jahreswechsel noch so Vieles zu erledigen ist; man hat keine Zeit zur Entspannung, weil Geschenke gekauft und Weihnachtsfeiern geplant und vorbereitet werden müssen; an den Wochenenden gehen wir auf Weihnachtsmärkte, Weihnachtsfeiern und stürmen in Geschäfte, um uns die besten Geschenke und Schnäppchen zu sichern. Wann bleibt dann noch Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit?

Wir gehen im Schnitt vor dem 24.12. auf 1-3 Weihnachtsfeiern (Firma, Vereine, usw.) und zwischen 2- und 8-mal besuchen wir Weihnachtsmärkte. Von Heiligabend bis Stephanitag kommen nochmal 2 oder mehr Weihnachtsfeiern mit der Familie dazu, oft auch mehrere Feiern pro Tag. Kein Wunder, dass man nicht zur Ruhe kommt und Weihnachten eher als stressgeladene Zeit empfindet.

Dabei vergessen viele, dass man all diese Termine auch stressfrei genießen kann, ohne sich wie ein Mönch ins Kloster zurückziehen zu müssen. Nehmt jeden Moment bewusst wahr und seid selbst der Ruhepol. Ihr werdet merken, dass ihr andere damit anstecken könnt und so den ganzen Raum gemeinsam mit eurer Ruhe füllen könnt.

Bei unseren KiGi-Freizeitaktivitäten versuchen wir euch genau das zu vermitteln und mit euch umzusetzen.

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